Florian Florea ist Lehrer für Deutsch und Englisch – und ein Mensch, der mit Herz unterrichtet. Derzeit ist er an der Deutschen Schule Bukarest (DSBU) tätig. Geboren in Rumänien, war er viele Jahre an Schulen in Deutschland, zuletzt in Hessen, als engagierter Pädagoge im Einsatz. Irgendwann kam die Frage auf: Wie haben sich mein Heimatland – und die Kinder hier – verändert?
Es war keine Rückkehr mit Koffer und Abschied, sondern ein neugieriger Schritt nach vorne: als Expat-Lehrer, offen für das Neue und getragen von einer leisen, aber tiefen Verbindung zur eigenen Herkunft. „Ich wollte wissen, wie sich Kinder entwickeln, die zu Hause kein Deutsch sprechen, aber in dieser Sprache lernen – und ob ich sie mit meinem Unterricht wirklich erreichen kann.“
Florian ist jemand, der nicht nur unterrichtet, sondern hinschaut. Er interessiert sich nicht nur für Noten oder Prüfungen, sondern für Menschen. Für die Geschichten hinter den Sprachen. Für das Leuchten in den Augen, wenn ein Kind plötzlich etwas versteht, das gestern noch fremd war. Gerade an der DSBU – wo viele Schüler aus ehrsprachigen Haushalten kommen – findet er dafür das passende Umfeld.
„Mich hat die Idee fasziniert, in einer Klasse zu stehen, in der Deutsch nicht selbstverständlich ist – und trotzdem Brücke sein kann. Sprache ist Beziehung. Ich wollte miterleben, wie sich Kinder in so einem Umfeld entfalten.“ Dass die DSBU nach deutschem Curriculum unterrichtet, gab ihm Sicherheit – und zugleich die Freiheit, sich auf diese besondere Situation einzulassen.
Der Einstieg war geprägt von der Corona-Pandemie. „Ich kam zu einer ungewöhnlichen Zeit, aber ich hatte Vertrauen, dass sich alles einpendeln würde.“ Und das tat es auch. Die Schule, die Stadt, das Umfeld – vieles war neu, aber vieles auch vertraut. Nur an den Verkehr in Bukarest muss er sich noch gewöhnen, sagt er mit einem Lächeln.
Die Aufnahme an der DSBU war herzlich. Das Kollegium offen, hilfsbereit, zugewandt. Die Arbeitsatmosphäre beschreibt Florian als sehr angenehm. „Man fühlt sich schnell als Teil eines Teams – das ist nicht selbstverständlich.“ Besonders schätzt er die kleinen Lerngruppen, die ihm ermöglichen, nah an den Schüler zu arbeiten.
Ein Moment hat ihn besonders berührt: Zwei rumänische Schülerinnen – ohne Deutsch als Muttersprache – erzielten im Abitur bessere Ergebnisse als manche Leistungskursschülerinnen in Deutschland. „Das hat mich tief beeindruckt. Es zeigt, was möglich ist, wenn Kinder ernst genommen und gefördert werden.“
Die Deutsche Schule Bukarest ist mehr als ein Lernort. Sie ist ein Ort der Begegnung, der Sprache und der kulturellen Offenheit. Neben Deutsch spielt auch Englisch eine wichtige Rolle – was den Schulalltag bereichert und auf die Realität einer globalen Welt vorbereitet.
„Ich unterrichte gern, sagt Florian. „Weil es Sinn macht. Weil man spürt, dass man etwas in Bewegung bringt. Und weil die Kinder so viel zurückgeben, wenn man sie ernst nimmt.“