Kleine Gruppe

Die Raupe Nimmersatt

Kinder sind hungrig wie kleine Raupen und kaum satt zu bekommen. Sie hungern nach Informationen, nach Wissen, nach Sinneseindrücken, nach Erfahrungen, nach Lernerfolgen, nach Zuneigung, Beschäftigung, Anregung, Aktivität. Kinder sind nicht zufrieden, solange all diese Bedürfnisse nicht gedeckt werden.

Wir in der kleinen Gruppe der DSBU wollen die kleinen Raupen sättigen. Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, mit all ihren Sinnen ihre Umwelt zu erkunden und zu begreifen. Dies geschieht innerhalb eines sich immer wiederholenden Tagesrhythmus, um den Kindern Sicherheit und Halt zu geben und Vertrautheit zu vermitteln.

 

 

Mit allen Sinnen wahrnehmen

Das heißt, fühlen, sehen, hören, riechen, schmecken, sprechen, neu entdecken und tasten. Das Lernen findet mit allen Sinnen statt. Die Kinder erobern so ihre Welt. Die Wahrnehmung ist hier ein ständiger Prozess und gehört mit zu den wichtigsten Ereignissen eines Kindes der kleinen Gruppe. Die sinnliche Entwicklung fördert gleichzeitig die kognitive Entwicklung. Sie ist eng verbunden mit der sprachlichen Entwicklung und der Denkfähigkeit. Wahrnehmung mit allen Sinnen fördert Aufmerksamkeit, Konzentration und Ausdauer. Um alle diese Ziele zu erreichen, vermitteln wir den Kindern Kenntnisse über Farbe, Größen, Formen, Mengen, Raum und Zeit, Ordnen und Zuordnen, Beziehungen untereinander und sprachliche Bezeichnung von Handlungen.

 

 

Freude an Bewegung und am Spielen fördern

Kinder brauchen viel Bewegung und eine intensive Erfahrung mit allen Sinnen. Auf dieser Grundlage können sich Fähigkeiten wie Gleichgewicht, Eigenwahrnehmung, Raumorientierung, grob- und feinmotorische Bewegungskoordination und die Integration der Sinne entwickeln. Zur Bewegung gehört auch Entspannung. Dazu setzen wir Entspannungsspiele, Geschichten und Musik ein und vermitteln damit den Kindern ein Gefühl der Geborgenheit und des Wohlfühlens.

 

Vermittlung von Kompetenzen

 

Im persönlichen Bereich

  • Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls und Entwicklung von Selbstvertrauen
  • Vertrauen zu den eigenen Fähigkeiten und Kräften entwickeln
  • Eigene Gefühle und Bedürfnisse kennen lernen, diese auch zulassen und lernen damit umzugehen
  • Freude, Spaß und Neugier entwickeln
  • Das innere Gleichgewicht zwischen Ruhe und Bewegung finden
  • Mitbestimmung lernen, auch „nein“ sagen können
  • eigene Stärken, Neigungen und Schwächen wahrnehmen
  • Widerstandsfähigkeit und Belastbarkeit aufbauen

 

Im sozialen Bereich

  • sich mit Gemeinschaft und Gruppe bekannt machen, sie genießen und erleben
  • die eigene Rolle finden, verschiedene Rollen ausprobieren und kennen lernen
  • Wir-Gefühl entwickeln und empfinden
  • gemeinsam spielen lernen
  • Bindungen und Beziehungen zu neuen Bezugspersonen und Kindern aufbauen und entwickeln
  • Regeln und Grenzen begegnen und akzeptieren, Konsequenzen tragen
  • Konflikte gerecht lösen lernen
  • Teilen lernen

 

Im kognitiven Bereich

  • begreifen lernen
  • an lebenspraktischen Übungen teilnehmen und verschiedene Handhabungen erlernen
  • Begegnung und Erfahrung mit der Umwelt und der Natur machen und wahrnehmen
  • Orientierung finden
  • Sinne wahrnehmen
  • logische Zusammenhänge erfassen
  • Farben erlernen
  • altersgemäßes Wissen erwerben

 

Im grob- und feinmotorischen Bereich

  • Bewegungsdrang ausleben
  • Freude und Spaß an der Bewegung durch tägliches Rausgehen erfahren,
  • Möglichkeiten haben, sich „frei“ im Raum zu bewegen, ohne sich eingegrenzt zu fühlen
  • Fortbewegungsarten kennenlernen und erwerben
  • Balance und Gleichgewicht halten
  • wöchentliche Bewegungserziehung im Raum oder im Freien
  • feinmotorische Fähigkeiten werden erworben und weiter entwickelt, wie z.B. reißen, schneiden, malen, an- und ausziehen, bauen, kneten, kleben

 

Im sprachlichen Bereich

  • Aufbau und Erwerb von Mimik, Artikulation und Gestik
  • Sprechfreude entwickeln
  • Lernen durch Nachahmung
  • Wünsche, Gefühle und Bedürfnisse sprachlich äußern lernen
  • Erfahrungen von sprachlicher Kontaktaufnahme
  • Aufbau eines Gespräches lernen
  • Konzentriertes Zuhören lernen
  • Erweiterung des Wortschatzes, Begriffs- und Satzbildung


Die Sprachförderung findet im gesamten Alltag der Kinder der kleinen Gruppe statt!

 

Das Freispiel

 

Das Freispiel ist ein wesentlicher Bestandteil in unserem Tagesablauf.

 

In dieser Zeit dürfen die Kinder selbst entscheiden, mit wem, wo und wie lange sie spielen, gestalten, bauen, Auto fahren, um so ihren eigenen Interessen, Wünschen und Bedürfnissen zu erkennen und nachzugehen.

Für uns alle ist wichtig, dass die Kinder Freude am Tun haben. Die Kinder genießen die Gemeinschaft der Gruppe, aber auch mal das Alleinsein. Durch Kuscheln und Buch anschauen haben die Kinder die Möglichkeit Körperkontakt zu den Betreuerinnen aufzunehmen.

Durch die Bauecke, die Kuschelecke, die Puppenecke und die Bücher sowie durch verschiedene Materialien stehen den Kindern unterschiedliche Spielbereiche und Spielmaterialien zur Verfügung. Sie können sich Spielmaterialien oder Bücher selbst holen und werden dadurch eigenständig aktiv. So lernen sie miteinander zu spielen und Rücksicht auf andere zu nehmen.

Der tägliche Besuch des Spielplatzes ist für die Freispielzeit ein wichtiger Erfahrungsbereich, um den Bewegungsdrang auszuleben zu können. Somit bietet das Freispiel den Kindern die Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit zu entfalten, soziale Erfahrungen zu sammeln und zu verarbeiten, der Umwelt altersgemäß zu begegnen und Sprachfähigkeit und Kreativität zu entwickeln. Das Kind erlernt durch das Spielen Konzentration, Ausdauer, Zielorientierung, Erfassen von Spielstrukturen, das Verarbeiten durch Nachahmen von Erlebtem, sich mitzuteilen.

 

 

Die Kinder werden hierbei von uns angeleitet und unterstützt. Die Beobachtung und Dokumentation ist ein wichtiger Bestandteil während des Freispiels. Hier beobachten wir die Kinder in ihrem Spielverhalten, um Entwicklungsbögen zu erstellen und als Grundlage der Elterngespräche zu benutzen.

 

Die Eingewöhnungszeit

 

Da der Übergang von der Familie zur kleinen Gruppe für das Kind besonders einschneidend ist, nimmt die Eingewöhnungsphase in der pädagogischen Arbeit einen wichtigen Stellenwert ein. Diese Zeit ist die Basis für alle weitere pädagogische Arbeit mit dem Kind und für jede weitere Zusammenarbeit mit den Eltern. Ziel der Gespräche und Reflexion ist, dem Kind ausreichend Zeit für die Eingewöhnung zu geben, da es vielleicht zum ersten Mal mit Trennung und Abschied konfrontiert ist.

Die Eingewöhnungsphase soll dem Kind dabei helfen in die neue Situation hineinzuwachsen, sich mit der neuen Umwelt aktiv auseinanderzusetzen und Schmerz, Stress und Trauer bei der Trennung zu bewältigen.

 

 

Ziel der Eingewöhnungsphase ist die angstfreie Trennung zwischen Kind und seinen Eltern. Dabei entstehen Wut und Trauer: Die dabei entstehenden und geäußerten heftigen Gefühle der Wut und der Trauer, sind wichtige Bestandteile für die Bewältigung dieser Situation. Die Fachkräfte nehmen diese Gefühle wahr, lassen sie zu und geben individuelle Hilfen.

 

Die ersten 8 Wochen des Besuches in der kleinen Gruppe gelten bei neu aufgenommenen Kindern als Eingewöhnungszeit.

 

Der Verlauf der Eingewöhnung wird vor Eintritt des Kindes in die Gruppe zwischen den Eltern und den Betreuerinnen abgesprochen und während des Verlaufs auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt. Während den ersten 4 Tagen jedoch sollten die Eltern zeitlich in der Lage sein, bei ihrem Kind in der kleinen Gruppe zu bleiben.

 

Mittlere und Vorschulgruppen

Leitbild und Methodik

Leitbild des Kindergartens der Deutschen Schule Bukarest

 

Wir sind davon überzeugt, dass Beziehungen im Leben elementar sind. Darum schaffen wir in unserem Kindergarten gemeinsam mit den Kindern Räume, die zum Aufbauen und Erleben von Beziehungen einladen. In unseren altersgemischten und interkulturellen Gruppen nimmt das Freispiel eine besondere Rolle ein. Hier können die Kinder zum Beispiel lernen sich gegenseitig zu achten, Konflikte zu lösen und erwerben die Fähigkeit eigenverantwortliche Beziehungen zu gestalten. Dies zu begleiten sehen wir als eine unserer Hauptaufgaben.

 

Du bist mir wichtig

  • In der altersgemischten Gruppe erleben sich Kinder mal groß, mal klein, mal stark, mal helfend, mal Hilfe suchend. Solche eigenen Erfahrungen sind die Grundlage für gegenseitiges Verständnis und verantwortliches Handeln.

 

Ich habe Interesse

  • Kinderfragen werden aufgegriffen. Zusammen macht man sich auf die Suche nach Antworten. Wo Kinder in ihren Interessen ernst genommen werden, entwickeln sie Freude am Lernen und Entdecken.

 

 

Ich begreife

  • Kinder lernen ganzheitlich. Sie wollen die Dinge nicht nur anschauen oder darüber reden. Sie wollen sie anfassen, daran riechen, sie schmecken, befühlen, damit experimentieren. Das ist im Kindergarten erlaubt und wird gefördert. Sinneswahrnehmungen sind die Grundlage für ein differenziertes Vorstellungs- und Denkvermögen. Deshalb haben Kinder zwar häufig schmutzige Hosen und klebrige Hände, aber nur so machen sie all die Erfahrungen, welche sie später einmal in die Lage versetzen, in der Schule mitzudenken und Zusammenhänge gedanklich nachzuvollziehen.

 

Ich kann etwas

  • Sich selbst an- und ausziehen, die Schuhe selbst binden, darauf achten, dass der verlorene Hausschuh wieder gefunden wird, das verschüttete Getränk selbst aufwischen. Das sind die kleinen Schritte zur großen Selbständigkeit.

 

Das will ich wissen

  • Die Triebfeder zum Lernen ist die Neugier. Und neugierig sind alle Kinder. Dies ist im Kindergarten erwünscht und wird auch unterstützt.

 

 

Ich traue mich

  • Mit dem Messer / der Schere schneiden, sägen: Kinder wollen diese Dinge „echt“ tun und nicht nur im Spiel. Im Kindergarten dürfen Kinder kochen, backen, werken, pflanzen, eigene Ideen verwirklichen und vieles mehr.

 

Ich habe eine Idee

  • Bilder malen, werken, gestalten, musizieren, im Sand spielen, Geschichten nachspielen und erfinden: Der Kindergarten bietet Zeit, Möglichkeiten und Freiheit für eigene Ausdrucksformen. Dabei entwickeln Kinder Eigeninitiative und Phantasie, verfolgen ihre Ideen, finden eigene Wege und Lösungen, werden erfinderisch und kreativ.

 

 

Das mache ich gern

  • Kindergartenalltag orientiert sich am Bedürfnis der Kinder. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Spiel zu. Spielen macht Spaß, und was Spaß macht, das machen Kinder mit ganzem Herzen. Zeit zum Spielen ist Zeit, in der Kinder einer Sache mit Konzentration nachgehen und dabei Ausdauer und Durchhaltevermögen entwickeln.

 

Ich gehöre dazu

  • Mit anderen zusammen sein, heißt für Kinder vor allem, mit anderen zu spielen. Gemeinsames Spielinteresse verbindet. Im Spiel planen Kinder miteinander, setzen sich auseinander, lernen sich behaupten, finden Kompromisse, schließen Freundschaften.

 

Ich habe was zu sagen

  • Einen Streit miteinander klären, erzählen, was man erlebt hat, zusammen einen Ausflug planen, nach der eigenen Meinung gefragt werden, sagen können, was man will und was nicht: Das macht stark. Wer sich sprachlich ausdrücken lernt, kann sich mit anderen verständigen, wird nicht überhört oder übergangen.

 

Ich habe eine Aufgabe

  • Im Kindergarten übernehmen Kinder Aufgaben in der Gemeinschaft. Den Tisch decken, nach dem Spiel zusammen aufräumen, dem anderen beim Anziehen helfen, sich um ein neues Kind kümmern: In vielen kleinen Handlungen lernen Kinder, Verantwortung für einander und für eine gemeinsame Sache zu übernehmen.