Warum sind die Kinder in altersgemischten Gruppen?

Altersgemischte Gruppen bieten einige Vorteile. Einzelkinder können mit anderen Kindern unterschiedlichen Alters spielen und gleichzeitig lernen die Jüngeren von den Älteren. Es ist auch für die Älteren von Vorteil, da sie Werte wie Rücksicht und Verantwortung für die Kleineren vermittelt bekommen und leben können.  Differenzierte Förderung in Kleingruppen hat zudem auch einen festen Platz bei uns.

Eingewöhnung - was ist das?

Unter Eingewöhnung verstehen wir den Übergang vom Elternhaus zum Kindergartenstart. Für Kinder ist ein neuer Kindergarten immer eine große Herausforderung und bedeutet eine Menge emotionalen Stress. Alles ist neu, unbekannt und vielleicht sogar ein wenig beängstigend. Am Anfang der Kindergartenzeit ist es deshalb wichtig, dass das Kind Beziehungen zu den ErzieherInnen aufbauen kann und sich sicher fühlt. So ein Vertrauensaufbau kann aber nicht an einem Tag passieren, sondern benötigt etwas mehr Zeit. Das Kind kann das alles nicht alleine bewältigen. Es braucht eine ihm vertraute Bezugsperson, die es während der ersten Zeit begleitet.

Wie lange dauert die Eingewöhnung?

Es gibt Kinder, bei denen dauert die Eingewöhnungsphase nur wenige Tage. Andere sind am Anfang begeistert dabei, nach drei Wochen aber fällt es ihnen plötzlich sehr schwer. Denn dann ist der Reiz des Neuen weg und dem Kind wird klar „das ist jetzt immer so“. Auch der Abschied fällt manchen Kindern nicht leicht. Wichtig ist dann eine enge Absprache mit den ErzieherInnen. Vielleicht ist es leichter, wenn das gewohnte Lieblingskuscheltier mitdarf? Oder ein Foto von Mama und Papa im Rucksack ist? Oder aber tatsächlich ein schnellerer Abschied früh morgens.

Braucht mein Kind wirklich eine Eingewöhnung?

Ja. Jedes Kind braucht eine Eingewöhnung. Eine fehlende Eingewöhnung kann zu dauerhaft erhöhtem Stress während der Kindergartenzeit führen und damit zu einer langsameren Entwicklung, schwierigerer Integration in die Gruppe und zu weniger Freude am Kindergarten allgemein. Eine fehlende Eingewöhnung kann sogar zu häufigerer Krankheit bei den Kindern führen.

Was ist meine Aufgabe während der Eingewöhnung?

Ihr Kind braucht eine konstante Bezugsperson während der Eingewöhnungszeit, die mit ihm in den Kindergarten kommt. Im Kindergarten verhalten Sie sich passiv, aber Sie achten aufmerksam auf die Bedürfnisse Ihres Kindes. Das heißt, Sie folgen Ihrem Kind nicht überall hin, aber Sie stehen zur Verfügung, wenn Ihr Kind Sie braucht oder um Hilfe bittet. Bitte spielen Sie nicht mit anderen Kindern. Das würde dazu führen, dass sie als Bezugsperson von anderen Kindern angesehen werden.

WICHTIG: Verlassen Sie bitte niemals den Raum oder den Kindergarten, ohne Ihrem Kind vorher Bescheid zu sagen. Wenn Ihr Kind merkt, dass sie einfach verschwunden sind, kann es panisch werden und das Vertrauen in Ihre Zuverlässigkeit verlieren.

Wann findet die erste Trennung statt?

Es ist von Kind zu Kind unterschiedlich, wann die erste Trennung stattfinden kann. Der/die ErzieherIn entscheidet, wann ein geeigneter Moment für eine Trennung ist, und wie lange diese sein kann.

Wichtig: Wenn Ihr Kind weint, bedeutet das nicht unbedingt etwas Schlechtes. Weinen in Trennungssituationen ist ein völlig normales und gesundes Verhalten Ihres Kindes. Lässt sich Ihr Kind in wenigen Minuten von uns beruhigen, ist alles in Ordnung.

Wann ist die Eingewöhnung abgeschlossen?

Lässt sich Ihr Kind bei der Trennung in wenigen Minuten beruhigen und ist dann in der Lage, in der Gruppe zu spielen, so bedeutet das, dass es bereits Vertrauen gefasst hat. Das heißt, dass die Eingewöhnung gelungen ist und zu einem Abschluss gebracht werden kann. Die Eingewöhnungszeit kann bis zu 6 Wochen dauern.

Warum ist es wichtig, dass mein Kind bis um 9 Uhr in den Kindergarten kommt?

Die Kinder brauchen morgens Zeit, um den Übergang von zu Hause in den Kindergarten zu bewältigen und haben oft auch erhöhten Bedarf nach Aufmerksamkeit von der ErzieherIn.  Auβerdem ist die Freispielzeit wichtig, um mit den anderen Kindern in Kontakt zu treten und gemeinsam in den Tag zu starten. Wenn die Kinder später in den Kindergarten kommen, sitzt der Rest der Gruppe eventuell schon am Frühstückstisch oder im Morgenkreis. Dem Kind, das zu spät kommt, fällt es schwerer sich auf das Gruppengeschehen einzulassen und es stört den Ablauf, weil es natürlich Aufmerksamkeit möchte.

Warum gibt es im Kindergarten keine fest eingestellte Krankenschwester?

Die Eltern sind die Hauptverantwortlichen für ihr Kind. Sie entscheiden morgens, ob ihr Kind gesund ist, um den Kindergarten besuchen zu können. Sie kennen ihr Kind am besten und wissen, ob es die ganze Nacht durch gehustet hat, in anderer Verfassung ist als üblich, aus einem einfachen Schnupfen, sich schon mehr gebildet hat, etc.

Das Fachpersonal des Kindergartens entscheidet auβerdem bei den anwesenden Kindern, ob sie gegebenenfalls nach Hause geschickt werden müssen. Folgende Kriterien sind hierfür entscheidend: Benimmt sich das Kind anders als sonst, hat das Kind Fieber, ist das Nasensekret grün, ist die Gesamtverfassung des Kindes schlecht. Die Eltern sind in diesem Fall verpflichtet, ihr Kind aus der Einrichtung abzuholen. Das Fachpersonal handelt im Sinne des Kindes, der Gemeinschaft und des Infektionsschutzes.

Das Fachpersonal hat eine Erste-Hilfe-Ausbildung und versorgt fachgerecht verletzte Kinder. Bei schlimmeren Unfällen leistet das Fachpersonal Erste Hilfe, bis der Krankenwagen kommt.

In Fällen von Kopflausbefall oder Scharlach wird bei Bekanntwerden eine Krankenschwester, mit welcher der Kindergarten zusammenarbeitet, hinzugezogen, die alle Kinder auf Kopflausbefall untersucht und bei Scharlach auf Scharlachsymptome. Wird etwas Verdächtiges entdeckt, sind die Eltern ebenfalls verpflichtet ihr Kind abzuholen und es entsprechend behandeln zu lassen, bzw. den Kinderarzt zu Rate zu ziehen.

Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern wird in Krankheitsfällen erwartet.

Wie beugen wir Krankheiten vor?

Es gibt im Kindergarten ein Hygienekonzept, das dazu dient, Krankheiten vorzubeugen. Nach Bekanntwerden von Krankheitsfällen werden die Räume und Gegenstände grundsätzlich desinfiziert.

Warum ist mein Kind schon wieder krank?

Kinder, die zum ersten Mal in Gemeinschaftseinrichtungen sind, werden statistisch gesehen häufiger krank. Genau diese Infekte sind es, welche das Immunsystem der Kinder stärken und dafür sorgen, dass ein stabiles Immungedächtnis für später aufgebaut wird. Sie sollten dem also mit Gelassenheit begegnen – Ihr Kind wird davon keinen Schaden nehmen. Wenn Ihr Kind auβerdem geimpft ist, ist es damit gegen die meisten schweren Krankheiten geschützt.

Wann muss mein Kind zu Hause bleiben? (Basierend auf den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts)

Infektionskrankheiten heißen so, weil sie eben „infektiös“ – also ansteckend – sind. Neben klassischen Kinderkrankheiten wie Windpocken oder Mumps betrifft das auch viele andere Erkrankungen im Kleinkindalter, wie z.B. die Hand-Mund-Fuβ-Krankheit oder das Dreitagefieber. Und auch die Hauptauslöser der Darmgrippe  – Noroviren – gehören zu den extrem infektiösen Erregern. Das bedeutet, Ihr Kind muss zuhause bleiben, solange es andere anstecken kann – selbst, wenn es sich vielleicht gar nicht (mehr) richtig schlecht fühlt. Bedenken Sie an dieser Stelle bitte, dass es immer wieder Kinder gibt, die aufgrund einer Immunschwäche oder einer Vorerkrankung besonders empfindlich reagieren. Krankheiten, die andere einfach wegstecken, können für sie sehr gefährlich werden. Auch diese Kinder gilt es zu schützen. Deshalb lassen Sie Ihr Kind im Zweifel lieber einen Tag länger daheim. Beraten Sie sich im Zweifelsfall mit einem Kinderarzt.

Wenn Ihr Kind Fieber hatte, muss es 24 Stunden fieberfrei sein, bevor es wieder den Kindergarten besuchen darf.

Kinder, die sich übergeben haben oder Durchfall haben, dürfen den Kindergarten frühestens 48 Stunden nach dem letzten Erbrechen oder Durchfall wieder besuchen (aktuell erkrankte Kinder dürfen den Kindergarten sowieso nicht besuchen)

Auch bei starker Erkältung mit Dauerhusten und Schnupfen und/oder wenn das Kind allgemein in einer schlechten Verfassung ist, ohne dass Sie den Grund dafür kennen, lassen Sie Ihr Kind bitte zu Hause. Sie müssen damit rechnen, dass Ihr Kind, wenn es dennoch den Kindergarten besucht, von den ErzieherInnen wieder nach Hause geschickt wird.

Wie lange ist welche Krankheit ansteckend? (Basierend auf den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts)

Hier finden Sie eine kleine Übersichtstabelle über die häufigsten Krankheiten und wann Ihr Kind danach wieder in den Kindergarten gehen darf. Wenn Sie sich trotzdem unsicher sind, ob Ihr Kind noch ansteckend ist, fragen Sie bitte Ihren Kinderarzt.

 

KrankheitRückkehr in den Kindergarten
DreitagefieberNach Abklingen des Hautausschlages
Hand-Mund-Fuß-KrankheitWenn der Ausschlag nicht mehr nässt, ca. nach 7 bis 10 Tagen
HiB (Haemophilus influenzae Typ b)Nach Antibiotika-Therapie und Abklingen der Symptome
Influenza (Virusgrippe)7 Tage nach Ausbruch, wenn es dem Kind gut geht
Keuchhusten (Pertussis)Frühestens 5 Tage nach Behandlungsbeginn
KopfläuseSofort nach korrekter Behandlung
Magen-Darm-Infekt (Norovirus)2 Tage nach Abklingen der Symptome
MasernFrühestens 5 Tage nach Auftreten des Hautausschlages
MumpsNach Abklingen der Symptome oder 9 Tage nach Auftreten der Speicheldrüsenschwellung
MundfäuleNach Abtrocknen aller Bläschen
RingelrötelnSobald der Hautausschlag auftritt
RötelnEine Woche nach Auftreten des Hautausschlages
ScharlachMit antibiotischer Behandlung ab dem 2. Tag. Ohne Antibiotika, wenn die Symptome abgeklungen sind und es dem Kind gut geht.
WindpockenEine Woche nach Beginn

Warum spricht mein Kind noch kein Deutsch?

Jedes Kind hat einen eigenen Rhythmus beim Spracherwerb und individuelle Lernvoraussetzungen. Sprache braucht Zeit. Zuerst wird akustisch viel aufgenommen und verstanden und viel später wird erst Sprache produziert. Bei Kindern, die ausschließlich im Kindergarten mit der deutschen Sprache konfrontiert werden, dauert es länger, als bei Kindern, bei denen zu Hause schon deutsch gesprochen wird.

Setzen Sie Ihr Kind nicht unter Druck und sprechen Sie uns jederzeit an!

Warum sprechen die Kinder im deutschen Kindergarten rumänisch?

Rumänisch ist bei vielen Kindern in unserem Kindergarten die Muttersprache und auch ihre Wohlfühlsprache. Im Freispiel ist es normal, dass die Kinder untreinander in ihrer Muttersprache sprechen. Wir unterbinden es nicht, da das Freispiel eine wichtige Säule für die Kindesentwicklung ist und die Kinder sicher und authentisch miteinander kommunizieren sollen. Spracherwerb muss ohne Druck und Zwänge geschehen.  Es gibt genug Anlässe im Kindergartenalltag, wo die Kinder motiviert sind, deutsch zu sprechen. Wenn deutsche Muttersprachler auf rumänische Muttersprachler zusammentreffen, ist es schön zu beobachten, wie die rumänischen Kinder automatisch die deutschen Kinder auf deutsch ansprechen.